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Tag der CD – 30 Jahre und kein bisschen leise!

Written by Bettina Samson. Posted in Alle, CSM Branchen News, CSM Top News

Die CD (Compact Disc) wird 30 Jahre und wir wünschen alles Gute zum Geburtstag! War es doch in den vergangenen Jahren nicht immer leicht für die so schön schimmernde Scheibe, kann sie dennoch auf drei erfolgreiche Jahrzehnte zurück blicken, die eine große Geschichte erzählen…

Bereits in den 70er Jahren forschten viele Entwickler an einer Form der digitalen Aufzeichnung und es dauerte nicht lange bis die ersten Prototypen präsentiert wurden. Die Konsumenten konnten jedoch durch diverse Störgeräusche nicht überzeugt werden und so mussten weitere Verfahren getestet werden. Währenddessen stellte Philips bei der Funkausstellung Berlin die so genannte ‚Bildplatte’ vor, die etwa die Größe einer LP hatte und daher auch nur von einem entsprechend großem Gerät abgespielt werden konnte. In dieser Zeit nährte sich auch zunehmend der Gedanke, dass man diese Technologie wohl auch für digitale Klänge nutzen könnte.

Sowohl Philips als auch Sony planten daraufhin einen optischen Datenträger, die LaserDisc, die einen Durchmesser von 30 cm haben sollte. Mit den ersten Tests stellten sich aber auch die ersten Probleme ein, denn während man auf die Disc etwa 30 Minuten Videomaterial aufzeichnen konnte, waren es etwa 13 Stunden Audiodaten. Dieser Umstand war für Sony ein Alarmsignal, dass durch solche Mengen an Musik die Musikindustrie beträchtlichen Schaden nehmen könnte. Man versuchte daher einen gemeinsamen Standard festzulegen, der sich an der Compact Cassette orientieren sollte – ‚Die Compact Cassette war ein großer Erfolg, die CD sollte nicht viel größer sein’ – so die damalige Führung von Philips.

Noch heute ist nicht eindeutig geklärt, an welchen Parametern sich Philips und Sony schlussendlich gehalten hatten, eine der populärsten Legenden ist jedoch, dass die CD zumindest die volle Länge der ‚Neunten Sinfonie‘ von Ludwig van Beethoven fassen sollte, denn der damalige Sony-Vizepräsident Norio Öga wollte schon immer diese Sinfonie ohne störendes Wechseln von Tonträger in seiner ganzen Länge genießen können. Seine Lieblingsversion wurde von Herbert Karajan dirigiert und dauerte exakt 66 Minuten, die Techniker hielten sich jedoch an die Version von Wihelm Furtwängler, die 74 Minuten dauerte. Für diese 74 Minuten brauchte man eine CD mit 12 cm Durchmesser.

Im Jahr 1981 wurde bei der Funkausstellung in Berlin dann zum ersten Mal die CD der Öffentlichkeit präsentiert. Ein Jahr darauf – genau heute vor 30 Jahren – stellte das Plattenlabel PolyGram dann die ersten Audio-CDs in Hannover her: es handelte sich dabei um die ‚Alpensinfonie’ von Richard Strauss, dem ‚Walzer’ von Frédéric Chopin und dem letzten ABBA-Album ‚The Visitors’. Kurze Zeit später waren rund 700 Titel auf CDs für einen Preis zwischen 210 und 315 Schilling erhältlich. Allein in den USA waren 1983 30.000 CD-Player und 800.000 Audio-CDs verkauft worden. Im Jahr 1988 waren es dann bereits 100 Millionen Audio-CDs pro Jahr. Insgesamt gingen in den letzten 30 Jahren mehr als 200 Milliarden CDs über den Ladentisch.

Mit einem Griff in die Trickkiste gelang es schlussendlich dann auch CDs mit 80 Minuten-Länge zu produzieren. Noch im Jahr 1997 musste die US-amerikanische Metal-Band Metallica ihren Song ‚The Outlaw Thorn’ auf ihrem Album ‚Load’ kurzen, da nach Angaben der Plattenfirma eine Länge über 78 Minuten und 59 Sekunden nicht mehr möglich gewesen wäre.

Einen ganz klaren Vorteil gegenüber der Schalplatte hatte die CD vor allem wegen ihrer einfacheren Handhabung – der Wechsel von Track zu Track ging durch einen Knopfdruck und beim Abspielen musste man sich nicht darum sorgen, dass die Scheibe zerkratzt werden würde. Dennoch wurde die CD zunächst kritisch aufgenommen, denn vor allem für Klassik-Fans konnte durch die CD nicht die ‚Wärme’ der klassischen Musik richtig transportiert werden. Aber auch dieses Problem konnte durch ‚Digitalfilter’ gelöst werden, um den ‚warmen Klang der LP wiederherstellen’ zu können.

Im Jahr 1985 feierte die CD dann ihren großen Durchbruch mit dem Album ‚Brothers in Arms’ von den Dire Straits, denn das Album konnte sich als erste CD über eine Million Mal verkaufen. Außerdem konnte sich das Label ‚DDD’ (digitale Aufzeichnung, digitaler Mix und digitales Mastering) als Markenzeichen für die Qualität hochwertiger CDs etablieren.

Auch wenn die CD im Laufe der Jahre immer wieder totgesagt wurde bewies sie sich dennoch immer wieder erneut. Sie entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zur DVD, zur HD-DVD oder zur Blu-ray-Disc. Auch wenn ihr von verschiedenen Flash-Speichern, Onlinediensten oder Video on demand längst der Kampf angesagt wurde, hält sie sich, wenn auch etwas angeschlagen, eisern am Markt und das mit noch beachtlichen 72 Prozent Marktanteil. Damit kann sich die CD weiterhin als wichtigste Einnahmequelle der Musikindustrie behaupten. Die CD in ihren vielen verschiedenen Formaten ist einfach nicht mehr wegzudenken, denn mit der Einführung der CD startete auch unser digitaler Alltag.

Bild: © by CSM Production, Deutsche Grammophon

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